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Als ich 2013 mit SEO bei Webrepublic anfing, war ich sofort begeistert von der Materie. Und es kam noch besser:
In einem meiner ersten Projekte entdeckte ich einen fiesen technischen Bug, den ich gemeinsam mit dem Entwickler aus dem Weg schaffen konnte. Der Traffic ist regelrecht in die Höhe geschnellt. Danach ritt ich auf einer Erfolgswelle.
Leider uferte diese aber schon ein paar Monate spÀter aus.
In einem Àhnlichen Projekt setzte ich nÀmlich wieder alles gemÀss Best Practices um. Nur bewegte sich dieses Mal kaum etwas.
Daran reihten sich weitere Projekte, die oft nicht so erfolgreich waren, wie ich es mir erhoffte.
Das Schlimmste: Ich konnte nicht nachvollziehen, wieso ich gescheitert war. Laut Google Best Practices hatte ich doch alles richtig gemacht?
Erst viele Jahre spÀter habe ich verstanden, dass Best Practices nicht mehr sind, als das, was sowieso alle tun.
Seitdem weiss ich: SEO hört bei Best Practices nicht auf â nein, hier beginnt es.
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Versteht mich nicht falsch â Best Practices und Checklisten haben ihre Berechtigung.
Indem ich Best Practices folge, stelle ich sicher, dass das Keyword im Title Tag erscheint oder eine Seite den korrekten Canonical Tag aufweist. So decke ich die Basics ab und vermeide es, grundlegende Fehler zu machen.
Ich musste jedoch schmerzhaft lernen, dass dies nicht genug ist, um laufend mehr Traffic und Conversions zu generieren.
Denn: Potentiellen Kund:innen ist es egal, ob ich den Best Practices gefolgt bin oder nicht. Sie wollen in erster Linie erfahren, wie ich ihnen helfen kann, ihre eigenen Ziele zu erreichen.
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Nach langer Suche stolperte ich schliesslich ĂŒber das Buch âOutcomes over Outputâ von Josh Seiden.
Seine Kernaussage:
Viele Unternehmen fokussieren sich zu stark darauf, was sie liefern (Output), anstatt, was sie effektiv damit bewirken (Outcome).
Erfolg bedeutet fĂŒr Seiden nicht eine Website gelauncht, Content veröffentlicht oder einen Bug behoben zu haben, sondern eine VerĂ€nderung im Kundenverhalten zu bewirken: Leute klicken mehr, lesen lĂ€nger, kaufen öfters.
Das Kundenverhalten zu beeinflussen, hört sich fast ein wenig an, als wollte ich jemanden zur nÀchsten Handlung zwingen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Nur wenn ich potentiellen Kund:innen genau das gebe, was sie wollen, werden sie mich mit ihrer Aufmerksamkeit und ihrem Vertrauen belohnen.
Es ist also meine Aufgabe als Marketer, stets Win-Win-Situationen zu schaffen.
Denn wie es Bob Garfield schon so schön gesagt hat:
âThe only way to influence behaviour change is to provide a motivating reason for doing soâ. Bob Garfield
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Diese Erkenntnis legte den Grundstein fĂŒr jegliche Erfolge, die ich seither feiern durfte. Bei einem Fokus auf Outcomes gibt es im Content Marketing grundsĂ€tzlich drei Verhaltensweisen, bei denen wir Win-Win-Situationen schaffen wollen.
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Unser Content kann noch so gut sein â wenn ihn niemand sieht, bringt uns das nichts. Zu viel Content wird mit einem âPublish and Prayâ-Mindset veröffentlicht: HĂ€ufig setzen sich Marketer das Ziel, wöchentlich oder monatlich zu publishen (Output), haben aber keine klare Strategie, wie die Zielgruppe systematisch erreicht und zum Klick bewegt werden soll (Outcome).
Das andere Extrem, aber leider auch problematisch, ist ein alleiniger Fokus auf Sichtbarkeit und Traffic. Priorisieren wir die falschen Outcomes, werden Themen mit hohem Suchvolumen gegenĂŒber solchen mit hoher Zielgruppenrelevanz gewĂ€hlt. Leute klicken, aber es sind die falschen.
Anstatt uns nur auf die Daten in Keyword Tools zu verlassen, mĂŒssen wir deswegen so frĂŒh wie möglich direkt mit der Zielgruppe in Kontakt treten. Durch Kundeninterviews lernen wir die Pain Points und BedĂŒrfnisse entlang der Customer Journey kennen und identifizieren Themen, welche der Zielgruppe unter den NĂ€geln brennen. Erst dann beginnt die Suche nach Keywords, Headlines und Title Tags, welche die Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt zum Klick bewegen.
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Jede:r ist schon mal ĂŒber die Google Suche auf einen Artikel gestossen, der auf den ersten Blick relevant erschien, dem es dann aber an Tiefe und Aussagekraft fehlte. Anstatt einen einzigartigen Blickwinkel zu artikulieren, geben viele Inhalte genau das wieder, was die Konkurrenz oder die am besten rankenden Artikel in Google bereits mitteilen.
Jedes Jahr verfassen wir bei Digital Leverage hunderte Artikel fĂŒr unsere Kund:innen. Wir wissen, wie aufwendig es sein kann, hochwertigen Content zu kreieren. âCopy Cat Contentâ ist trotzdem keine Alternative â wird aber oft kreiert, wenn Texter:innen (oder neu auch AI-Tools) ohne differenziertes Briefing auf ein Keyword angesetzt werden. Damit können wir vielleicht kurzfristig ranken, aber werden fĂŒr Leser:innen kaum einen Mehrwert schaffen.
In genau dieser Arbeit trennt sich die Spreu vom Weizen. Als SEO-fokussierter Content Marketers ist es nie unser Ziel, die Konkurrenz nachzuahmen. Vielmehr wollen wir selbst in stark umkÀmpften Themengebieten einen einzigartigen Blickwinkel finden. Denn nur wenn wir das Interesse der Zielgruppe wecken und ihre Aufmerksamkeit gewinnen, werden wir Vertrauen aufbauen können.
Die meisten SEOs fokussieren sich auf Rankings und Klicks. Die meisten Texter:innen auf die richtige Wortwahl und Storyline. Selten kĂŒmmert sich jemand darum, wie genau das Produkt in den Content integriert wird.
Heute ĂŒberlegen wir uns deswegen schon in der Research Phase, wo und wie Produkte platziert werden können und wĂ€hlen Themen und Keywords gezielt danach aus, mehr Umsatz (und nicht nur Klicks) zu generieren. Indem wir klare nĂ€chste Schritte und damit verbundene Benefits kommunizieren und Hindernisse aus dem Weg rĂ€umen, wird unser Angebot zum No-Brainer.
Der Vorteil von Content, der konvertiert, ist nicht zu unterschÀtzen: Unternehmen, die erfolgreich Kund:innen gewinnen und binden, können in der Regel auch deutlich mehr in ihr Marketing investieren. Denn sie haben die Sicherheit, dass sich weiterer Traffic auch in zusÀtzlichen Conversions und VerkÀufen manifestiert.
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SEO wurde als Disziplin in der Vergangenheit stark auf die erste Phase âAttractâ reduziert. Es ging vor allem darum Rankings zu erzielen und Klicks zu generieren. Eine solche Herangehensweise sehe ich in 2024 jedoch nicht als sehr sinnvoll an.
Denn zum einen sind die Zeiten vorbei, bei denen man die Content QualitĂ€t vernachlĂ€ssigen konnte und das Platzieren eines Keywords im Text oder Title Tag automatisch zu mehr Klicks gefĂŒhrt haben.
Zum anderen möchten wir natĂŒrlich nicht nur fĂŒr Keywords ranken, sondern der Zielgruppe helfen ihre Probleme zu lösen, Vertrauen aufbauen und sie in ihrer Customer Journey weiterbringen.
Oft macht deswegen eine Investition in SEO, ohne Content miteinzubeziehen, wenig Sinn.
Unsere neue Herangehensweise nenne ich deswegen weder SEO noch Content Marketing, sondern âSEO-fokussiertes Content Marketingâ.
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In den letzten Jahren habe ich mich ĂŒber SEO Best Practices hinaus weiterentwickelt, gelernt, wie SEO-fokussiertes Content Marketing in der Praxis funktioniert und mit meinem Team zahlreiche Erfolge gefeiert. Hier findet ihr zwei Case Studies, bei denen wir neue Wege gegangen sind:
Case Study
myclimate hatte bisher vor allem in technisches SEO investiert. 2021 haben wir mit myclimate ein Pilotprojekt gestartet, um einen Case fĂŒr kĂŒnftige Content SEO Projekte zu schaffen. Mit Erfolg! Trotz knapper Ressourcen konnten wir Traffic und Klicks rasant steigern.
Case Study
HuggyStudio wĂŒnschte, sich mit no-code.ch als Experte fĂŒrs Thema No-Code positionieren zu können. Wie wir mit SEO-fokussiertem Content Marketing dazu beisteuerten.
Heute steigern wir deswegen nicht nur organischen Traffic, sondern auch Engagement und Conversions.
Ihr wollt euer SEO und Content Marketing gemeinsam aufs nÀchste Level bringen?